Therapeutika - Arnica montana (2024)

TCM Wirkungen

1 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

innerlich spagyrisch: Angina pectoris, Herzerkrankungen koronar, Arteriosklerose, Kreislaufschwäche, Blutzirkulation vermindert, Durchblutungsstörungen zerebral, Hemiplegie nach Apoplexie, Hämatom im Körperinneren (spagyrisch einnehmen und gurgeln),
äusserlich Tinktur: Kehlkopfentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Stomatitis, Mundschleimhautentzündung, Pharyngitis, Rachenentzündung, Heiserkeit, Unfallfolgen, Verletzung stumpf, Verstauchung, Zerrung, Prellung, Quetschung, Distorsion, Verrenkung, Knochenbrüche, Bluterguss, Hämatom, Gehirnerschütterung (Umschläge auf Nacken und Kopf und innerliche Einnahme), Frakturödeme, Bursitis, Schleimbeutelentzündung, Periostitis, Knochenhautentzündung, Sehnenscheidenentzündung, Wundheilung schlecht, Insektenstich, Ulkus cruris, Beine offene, Phlebitis, Venenentzündung, Furunkel, Karbunkel, Abszess, Eiterung, Herpes labialis, Verbrennung leicht, Gelenkentzündung, Schulterschmerzen, Epicondylitis, Tennisellbogen, Paralyse, Lähmung, Thrombophlebitis, Phlebitis, Venenentzündung mit thrombischem Verschluss, kalte Füsse, Tinnitus (getränkter Wattebausch in Gehörgang)

1 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl, neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter lösen Obstruktionssydrome von Qi und Blut in den Meridianen und Nebengefässen, Sehnen, Muskeln und Knochen auf. Manche haben einen tonisierenden Effekt auf Niere und Leber und stärken und nähren so gleichzeitig die zugeordneten Gewebe, Knochen und Sehnen.
Schmerzen können wandern oder am Ort fixiert sein. Wind-Kälte-Nässe kann sich in Wind-Hitze-Nässe transformieren.
Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, oder warme und stimulierende, antirheumatische Heilkräuter eingesetzt.

Heilkräuter Beispiele:
Boswellia sacra, Cimicifuga racemosa, Harpagophytum procumbens, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.

äusserlich Tinktur: rheumatische Arthritis, Gicht, Myalgie, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Lumbago, Ischias, Rheuma

2 Qi regulieren und bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter, oder süss. Sie fördern den freien Fluss des Qi und sind bei Stauungen des Qi und bei rebellierendem Qi angezeigt.
Eine Qi-Stagnation kann durch Bewegungsmangel, durch alle starken Emotionen und Qi-Mangel entstehen. Darüber hinaus führen äussere pathogene Faktoren sowie pathogener Schleim fast immer zu einer Qi-Stagnation. Typischerweise verschlechtern sich alle Symptome bei Druck und Stress, sie bessern durch Bewegung.
Rebellierendes Qi kann durch verschiedenste Ursachen den Magen und die Lunge belasten und kann bei deren Syndrommustern auftreten.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Centella asiatica, Chamomilla recutita, Marrubium vulgare, Origanum majorana, Vitex agnus-castus

Klinische Manifestationen:
Leber-Qi-Stagnation:
emotionale Schwankungen, Irritiertheit und emotionale Ausbrüche, stimmungslabil, reizbar, Frustration, Depression, Seufzen, Spannungsgefühl und Schmerzen im Hypochondrium, Interkostalneuralgie, Erstickungsgefühl, PMS, Brustknoten, Dysmenorrhö, unregelmässige Menstruation, Amenorrhö, Hypomenorrhö, Globusgefühl im Hals, Druck im Solarplexus, Struma, Schluckschwierigkeiten, Mastitis, Laktationsstörung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Hyperthyreose, Verstopfung (schafskotähnlich), Colon irritabile, Hernienschmerz, Menopausebeschwerden
Zunge: normal, Zungenränder ev. rot oder rote Punkte
Puls: drahtig

Qi-Stagnation des Dünndarms:
Verstopfung, Druck verschlechtert, fehlende Stuhl- und Gaspassage, Darmparasiten, Koterbrechen
Verschluss, akute Blinddarmentzündung
Zunge: normal, Belag: weiss oder gelb
Puls: drahtig

Rebellierendes Magen-Qi
Übelkeit, Erbrechen, Rülpsen, saures Aufstossen, Völlegefühl, Spannung und Schmerz im Epigastrium und Bauch, Diarrhöe oder Verstopfung
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Rebellierendes Lungen-Qi
Asthma, Husten, Erstickungsgefühl in der Brust
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

innerlich spagyrisch: Brustenge, Bronchialasthma, Pertussis, Keuchhusten, Lungenemphysem, Blutdruckstörungen, Hypertonie, Bluthochdruck, Hypotonie, Bluttiefdruck

2 Qi tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, süss, oder bitter.
Qi-Mangel ist oftmals eine Folge von schlechter Ernährung, Überarbeitung, zu vielem Sitzen, von starker oder langandauernder mentaler und psychischer Belastung, von Stress, und chronischer Erkrankung. Er manifestiert sich vorwiegend in den Funktionskreisen Milz, Lunge, Herz, Magen und Niere.
Ein allgemeiner Qi-Mangel zeigt sich in Müdigkeit, körperlicher Schwäche, kraftloser Stimme, und/oder blassem Gesicht.

Heilkräuter Beispiele:
Angelica archangelica, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium, Rosmarinus officinalis

Klinische Manifestationen:
Milz-Qi Mangel:
Mattigkeit, Appetitmangel, loser Stuhl, Blähungen, gestörte Darmflora, Verdauungsschwäche, Dyspepsie, Verdauungsenzymmangel, verminderte Gallebildung, Müdigkeit nach dem Essen, Anorexie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Ödem, Lymphstau, Hämorrhiden, Prolaps, unruhiger Fetus, drohender Abort, verminderte Milchbildung, Neigung zu Hämatomen und Blutungen, Muskelschwäche der Extremitäten, Blässe

Zunge: blass, ev. geschwollen, Zahneindrücke; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Lungen-Qi Mangel:
Abwehrschwäche (Wei-Qi-Mangel), Erkältungsanfälligkeit (Wei-Qi-Mangel), spontanes Schwitzen, schwache Stimme, kraftloses Husten, flache Atmung, Kurzatmigkeit, Keuchatmung, Belastungsdyspnö, flüssiger klarer Schleim, Darmträgheit, Blässe
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Herz-Qi Mangel:
Herzrasen, Herzstolpern, starkes Herzklopfen, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Hypotonie, Ängstlichkeit, Panik, Beengungsgefühle, Nervosität, Belastungsdyspnö, Schwitzen, thorakales Engegefühl
Zunge: blass, geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Magen-Qi Mangel:
Schmerzen im Oberbauch, Appetitmangel, Geschmacksverlust, Erbrechen, Übelkeit, Hypoazidität des Magens, Aufstossen, Reflux aus Sphinkterschwäche, Schluckauf, starke Müdigkeit vor allem morgens, schwache Extremtitäten
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Nieren-Qi Mangel:
Schmerzen und Schwäche im unteren Rücken und in den Knien, Fersenschmerz, Kraftlosigkeit, unruhiger Fetus, drohender Abort, lockere Zähne, Potenzschwäche, Impotenz, Ejaculatio praecox, Fluor vaginalis, Tinnitus, Haarverlust, Schwindel, Vergesslichkeit
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, tief

innerlich spagyrisch: tonisiert Herz-Qi, Herzinsuffizienz, Kreislaufschwäche, Hypotonie, Bluttiefdruck, Bradykardie, Herzschlag verlangsamt, Palpitationen, Herzklopfen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Schwächeanfall, Erschöpfung, Föhnempfindlichkeit

3 Sommerhitze eliminieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist bitter, sauer oder adstringierend.
Sommerhitze wird meistens durch heisses Klima und/oder verdorbene Nahrung verursacht.

Heilkräuter Beispiele:
Hibiscus sabdariffa, Sambucus nigra, Verbascum densiflorum

Klinische Manifestationen:
Hitzeaversion, Sonnenbrand, Sonnenstich, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Sommergrippe, hohes Fieber, Schwitzen, Unruhe, Reizbarkeit, Durst, trockene Schleimhäute, Oligurie, Dysenterie, Diarrhö

Zunge: rote Spitze und Ränder
Puls: schnell

äusserlich: Sonnenbrand

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Innerlich: spagyrisch: Angina pectoris, Herzerkrankungen koronar, Arteriosklerose, Blutzirkulation vermindert, Durchblutungsstörungen zerebral, Hemiplegie nach Apoplexie, Hämatom im Körperinneren (spagyrisch einnehmen und gurgeln), Brustenge, Herzinsuffizienz, Kreislaufschwäche, Hypotonie, Bluttiefdruck, Bradykardie, Herzschlag verlangsamt, Palpitationen, Herzklopfen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Schwächeanfall, Erschöpfung, Föhnempfindlichkeit, Bronchialasthma, Lungenemphysem, Pertussis, Keuchhusten, Hypertonie, Bluthochdruck
Äusserlich: Unfallfolgen, Verletzung stumpf, Verstauchung, Zerrung, Prellung, Quetschung, Distorsion, Verrenkung, Knochenbrüche, Bluterguss, Hämatom, Gehirnerschütterung (Umschläge auf Nacken und Kopf und innerliche Einnahme), Frakturödeme, Wundheilung schlecht, Insektenstich, Ulkus cruris, Beine offene, Paralyse, Lähmung, kalte Füsse, Tinnitus (getränkter Wattebausch in Gehörgang), Myalgie, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Lumbago, Ischias, Rheuma

3 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Äusserlich: Tinktur zum Gurgeln oder als Wickel: Kehlkopfentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Stomatitis, Mundschleimhautentzündung, Pharyngitis, Rachenentzündung, Heiserkeit, Bursitis, Schleimbeutelentzündung, Periostitis, Knochenhautentzündung, Sehnenscheidenentzündung, Phlebitis, Venenentzündung, Furunkel, Karbunkel, Abszess, Eiterung, Herpes labialis, Gelenkentzündung, Schulterschmerzen, Epicondylitis, Tennisellbogen, Thrombophlebitis, Phlebitis, Venenentzündung mit thrombischem Verschluss, rheumatische Arthritis, Gicht

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden. Vorsicht bei Herzinfarkt und Angina pectoris, kann Herzrythmusstörungen auslösen.

TCM Nebenwirkungen

Innerlich bei zu hoher Dosierung: Schädigung der Schleimhäute, Magenschmerzen, Tenesmen, anhaltender spastischer, schmerzhafter Harn- und Stuhldrang, Diarrhö, Tachykardie, Zittern, Schwindel, Herzrythmusstörungen. Äusserlich: allergische Hautreaktionen, ödematöse Dermatitis mit Blasenbildung. Tinktur mindestens 1:10 verdünnen.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden. Vorsicht bei Herzinfarkt und Angina pectoris, kann Herzrhythmusstörungen auslösen.

TEN Nebenwirkungen

Innerlich bei zu hoher Dosierung: Schädigung der Schleimhäute, Magenschmerzen, Tenesmen, anhaltender spastischer, schmerzhafter Harn- und Stuhldrang, Diarrhö, Tachykardie, Zittern, Schwindel, Herzrhythmusstörungen. Äusserlich: allergische Hautreaktionen, ödematöse Dermatitis mit Blasenbildung. Tinktur mindestens 1:10 verdünnen.

Zubereitung

spagyrisch

Blüten ( flos. )

innerlich: 3-5 Sprühstösse 3 x täglich 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.

Tinktur

Blüten frisch ( flos. rec. )

äusselich: mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen, einreiben oder Umschlag, Wattebausch ins Ohr.

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